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Das Ding
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Das Ding


(005 - Erzählen einer Geschichte ohne menschliche Gestalten)

Dieses Ding, das lag nur herum. An manchen Tagen schien die Sonne auf das Ding und es glänzte, an anderen Tagen fiel Regen, so dass es nass wurde. Im Frühling fiel feiner goldener Blütenstaub auf das Ding und im Herst bliesen rohe Stürme so stark, dass das Ding herumgewirbelt wurde. Jahre ging das so, bis eines Tages dieses frei herumliegende Ding benutzt wurde. Es war nun und für längere Zeit ein praktisches Ding. Bis heute ist unklar, ob dieser Umstand wirklich gut war für das Ding.

kerleone am So., 29.11.2009, 18:04 Uhr.    | link  



005 - Erzählen einer Geschichte ohne menschliche Gestalten


(005 - Erzählen einer Geschichte ohne menschliche Gestalten)

Jetzt wirds spannend: Die nächste Aufgabe geht an die Grenzen des Möglichen - zumindest wenn man manchen Erzähltheoretikern glaubt. Der Münchner Philologe Werner Wolf definiert nämlich eine Erzählung als "die Darstellung wenigstens von Rudimenten einer vorstell- und miterlebbaren Welt, in der mindestens zwei verschiedene Handlungen oder Zustände auf dieselben anthropomorphen Gestalten zentriert sind und durch mehr als bloße Chronologie miteinander in einem potentiell sinnvollen, aber nicht notwendigen Zusammenhang stehen."

Eine Geschichte braucht also eine anthropomorphe Gestalt? Das sollten wir ausprobieren! Aufgabe: Eine Geschichte schreiben, in der es nur Dinge gibt, die keine menschlichen Züge tragen.

Wolf, Werner: Das Problem der Narrativität in Literatur, bildender Kunst und Musik. Ein Beitrag zu einer intermedialen Erzähltheorie. In: Nünning, Vera/Nünning, Ansgar (Hg.): Erzähltheorie transgenerisch, intermedial, interdisziplinär. Trier: Wissenschaftlicher Verlag 2002, S. 51.

kerleone am Di., 13.10.2009, 21:06 Uhr.    | link